Hannover, Hermann Löns Park, See


Hannover, Hermann Löns Park, Bockwindmühle


Hannover, Hermann Löns Park, Krähe


Endlich sind wir im Hermann Löns Park. Hier geht es speziell um die alte Bockwindmühle. In der ich mich vor rund 40 Jahren heimlich mit einer gewissen Dame getroffen habe.
Jetzt kommt diese pikante Affäre ans Tageslicht.
Ohne Namen zu nennen.
Auf YouTube.
Die Mutter von Anna hatte ihre Tochter dann sogar nach Amerika verschifft. Um sie meinem Einfluss zu entreißen. Ich war 18 und sie war 15 Jahre alt und das geht gar nicht. Wenn ich 80 bin, ist Anna 77 Jahre alt. Und kaum einer wundert sich noch über diesen Altersunterschied.

Der Vogel, siehe Foto, hat uns heute bei unserer Wanderung durch den Herman Löns Park die ganze Zeit begleitet. Entweder ist er Angestellter beim Park und Friedhofs-Amt oder es sagt viel über meine Wander-Geschwindigkeit aus.
Futter nahm er nicht an, deshalb vermute ich ersteres.

Die historische KleinGarten-Anlage Am Annateich haben wir auch besucht. Schon der Name verrät, dass er in der tragischen Geschichte mit Anna eine Rolle gespielt hatte.
Ein freundlicher Laubenpieper nahm unsere Anwesenheit zum Anlass, seine Schiebekarre abzustellen. Nachdem wir seinen Selbstgebrannten verköstigt hatten, wollte er uns die alte Fliegerabwehrstellung zeigen. Aber irgendwie war die unterm Grün verschwunden.

Immerhin konnte er auf einige Urtyp-Gartenhäuser des Jahres 1938 verweisen, auch Hitler-Parzelle genannt. Blumen und Wiese waren nicht erlaubt gewesen, nur Essbares.

Das dann im ehemaligen Teehaus des Rittergutes Burg zubereitet wurde.
Leider drängte die Gattin alsbald weiter, da ein kaltes Lüftchen wehte und der Eingeborene musste sich wieder unlustig seiner Schiebkarre zuwenden.


Hannover KleinGartenanlage Am Annteich


bleibe mir gewogen,
Klaus

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Niki de Saint Phalle Grotte Spinne


Niki de Saint Phalle Grotte Fisch


Niki de Saint Phalle Grotte Schwimmerin


Niki de Saint Phalle Grotte Elefant

Heute stand die Grotte Niki de Saint Phalle auf unserem Sight-Seeing-Hannover-Programm. Obwohl es die damals in meiner Jugend noch nicht gab. Da stritt man darüber, ob die obszönen Figuren von Niki de Saint Phalle am Leineufer nicht besser nach Paris zurück geschickt werden sollten.

Man hatte in den Herrenhäuser Gärten einen Bauschuppen, der sich nicht so recht heizen ließ, mit Glas- und Spiegelscherben ausgekleidet. Da hing dann nun allerlei Pop-Art herum, passend zum Flohmarkt am oben erwähnten Leineufer. Das einzig Lustige war eigentlich nur die Gattin, die sich mit entsprechenden Posen neben jede Figur stellte und Männekens machte.

Zum Glück waren wir die einzigen Besucher, denn ihre Elefanten-Imitation wäre sofort mehrfach auf YouTube gelandet. Und damit hätte sie wesentlich mehr Fans als ich (vier mir namentlich bekannte FamilienMitglieder, die teilweise vom Taschengeld abhängig sind).

Die Höhlen in der Grotte nennen sich -Spiritualität-, -Tag und Leben- und -Nacht und Kosmos-.

Mit -Halloween-, -Ertrinken im Säurebecken- und -pinkelnde Elefanten-Aliens- wäre ich aber genauso gut bedient gewesen.



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Hannover Herrenhäuser Gärten Orangen Parterre, Goldenes Tor


Hannover Herrenhäuser Gärten, die Große Fontäne


Hannover Herrenhäuser Gärten, die Große Fontäne


Hannover Herrenhäuser Gärten, die Kleine Fontäne


Endlich, von allen Lesern sehnsüchtig erwartet: Die Große Fontäne! Viel interessanter als das springende Wasser ist wie immer die Geschichte, die dahinter steckt.
Kurfürst Georg Ludwig hatte große Ambitionen. Allein dafür ließ er die Herrenhäuser Gärten anlegen.
Keine Schrebergarten-Anlage!
Hier musste alles vom Feinsten sein. Goldene Tore gehören da zur Grundausstattung. Gut, - das kann jeder, der einen HORNBACH in der Nähe hat. Nein, - es musste die höchste Fontäne Europas sein!

Um jeden einzelnen Meter in die Höhe wurde gekämpft. Bei der feierlichen Eröffnung mit König schaffte sie fünf Meter! Also dem König, der etwas erhöht stand, gerade bis zu den Nasenlöchern. Ob er bei dieser Gelegenheit gleich mal die Zähne geputzt hat, ist historisch nicht einwandfrei zu belegen. Ich konnte nur heraus finden, dass er Zahnpasta mit Glanzreiniger bevorzugt hat.

Es ist eher anzunehmen, dass er den OberSanitär-Geheimrat, zufälligerweise Goethe, sehr zur Schnecke gemacht hat. Dadurch kam dieser auf die Idee, eine Pump-Schnecke in die Wasserbeschleunigungs-Anlage einzubauen. Die berühmte Goethe-Schnecke. So wie es ja auch die berühmte Schiller-Locke gibt. Und siehe da, der Wasserstrahl erreichte nun 5,20 Meter.

Da musste man noch mehr investieren. Mit weiteren 2,4Millionen Euro (umgerechnet) flutschte der Strahl dann bis zu 39 Meter in die Höhe. Heute sind es 81 Meter!

Wenn man mal von unserem Fototermin absieht.
Wegen Seitenwind brachte es die Fontäne wieder nur auf die historische Größe von 39 Meter. Trotz dieser sehr unschönen Situation bekommt man vom Eintrittsgeld nichts zurück. Ich hab's versucht.
König Georg Ludwig hatte nun den kräftigsten Springstrahl aller Zeiten!
Und machte politisch Karriere, er war nicht nur König von Herrenhausen, sondern wurde auch in ganz England als König eingesetzt. Überall, wo Bedarf war!
Wer den Größten hat, ist immer wieder im Vorteil! Siehe meine Kaffeetasse.



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Klaus

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Hannover Herrenhäuser Gärten Heckentheater

Das Heckentheater - Venus mit Apfel

Heckentheater von der Bühne aus den ZuschauerRaum

Heckentheater schelmischer Faun


Elisabeth studierte vor 40 Jahren an der Musikhochschule Hannover Gesang und Klavier. Theater gehörte auch zum Studium, wahrscheinlich ein Nebenfach. Dann und wann inszenierte sie mit ihrer Amateurgruppe kleine Auftritte in den Herrenhäuser Gärten im Heckentheater.
Ich hatte damals oft angeraten, diese Auftritte in den Irrgarten zu verlegen. Das hätte vom Rahmen her wesentlich besser gepasst. Wenn man mal von meinem hervorragenden Gitarrenspiel absah.
Meistens stellte ich das gesamte Orchester dar. Obwohl man mich im Orchestergraben nicht sah, siehe oberstes Foto, blieben die meisten Zufalls-Besucher wegen meiner einer stehen.
Wenn ich vom Vergehen der Rosen sang, von der vorbei eilenden Zeit, von der verflossenen Liebe, dann fiel so manche Träne in meinen Graben.
Es konnte aber auch der Regen sein.
Der immer bei unseren Aufführungen einsetzte. Die Gärtner riefen uns sogar an, wenn die Sonne zu lange Busch und Blume ausgezerrt hatte. Klaus und seine komische Theatergruppe ersparte viel Gießkannen-Schleppen.




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Hannover Herrenhäuser Gärten Kaskaden


Herrenhäuser Gärten Kaskaden Venus


Herrenhäuser Gärten Kaskaden Flussgott

Irgendwo auf der Welt hatte es gestern wohl ein wenig gewindet. Nach einem Telefonat mit dem Neffen war klar, dass unser Garten mal wieder gefegt werden muss. Und von Bochum nach Essen hatte er zweieinhalb Stunden gebraucht.
Wir hatten von dem Sturm nichts mitbekommen. Neffe Carl sollte diesbezüglich mal die Dachziegel auf unserem Haus zählen.

Gattin und ich waren direkt nach dem Hotel-Frühstück wieder in die Herrenhäuser Gärten gefahren, mit einem einzigen Fototermin gebe ich mich ja nie zufrieden.

Gleich im Eingangsbereich steht die Große Kaskade. Mit Venus und Leda in Splitternackt. Im Gegensatz zum Schwimmbad-tauglichen Flussgott. Wie bei älteren Badegästen üblich, ist er mit einer Badehose knapp bekleidet und findet so das Gefallen des Bademeisters. Die knielangen Badeturnhosen der jungen, pubertierenden, verschämten, männlichen Badegäste sind beim Personal nämlich sehr unbeliebt, da sie mit ihrem Stoffabrieb das Flusensieb immer wieder verstopfen.

Dann begegneten wir einen flugfähigen Herrn mit Sanduhr. Keine Ahnung, wer das sein soll, hat sich nicht vorgestellt.
Die Anhäufung von Göttern lässt erahnen, dass der Mensch mit einem Gott alleine nicht zufrieden ist. Daher haben sich zum Beispiel in der Katholischen Kirche, nur um mal eine monotheistische Religion zu erwähnen, so nach und nach doch wieder einige Götter eingeschlichen. Man betet zum Heiligen Geist, zur Jungfrau Maria. Gerade in Essen-Borbeck, meiner Heimat, findet man spezialisierte Götter für jede Aufgabe.
Den Heiligen Antonius, Verwahrer von verloren gegangenen Handys und Regenschirmen, Florian, seines Zeichens Schutzheiliger der Freiwilligen Feuerwehr, der Heilige Erasmus, der bei Sodbrennen hilft, und der Heilige Christophorus, zu dem in erster Linie orientierungslose Taxifahrer beten.


Geflügelter Herr mit Sanduhr. Im Hintergrund das Galerie-Gebäude

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unser Hotel liegt eins weiter


Hannover Herrenhäuser Gärten


Hannover Herrenhäuser Gärten Venus Medici

Für meinen YouTube-Film brauche ich immer wieder Fotos und Video-Clips. Eigentlich aus alten Zeiten, aber da gibt es nur wenig. Also suche ich wenigstens die Orte auf, an denen ich mich als Jugendlicher tummelte. Zum Beispiel die Herrenhäuser Gärten in Hannover oder der Hermann Löns Park ebenda.
Mit Fotoapparaten und Camcorder und Stativ und der Gattin bin ich nun in Hannover abgestiegen, siehe Hotel.
-- Uuuups, sehe gerade, dass ich den Fotoapperillo nicht konform gehalten habe, irgendwie sieht man mehr vom Nachbarhaus als von unserem Hotel.

Nach dem Einchecken ging es erstmal zu meinen Eltern, die mittlerweile wieder in der Stadt wohnen.
Warum denken Mütter eigentlich immer, ihre Kinder würden ohne sie verhungern? (Auch wenn die Kinder über 50 oder 60 Jahre alt sind?)
Und wehe, ich hätte nicht zwei Kohlrouladen nachgenommen. Nach dem Begrüßungs-Imbiss, bestehend aus Salami auf Schwarzbrot, anbei Rührei und zwei Flaschen Lindener Spezial. Direkt nach dem Eis-im-Rumtopf-Nachtisch gab es bereits Kaffee und Kuchen, da sich der Mittags-Schlaf meines alten Herrn nicht weiter hinaus schieben ließ. Da hängen manche Leute sehr an ihren Gewohnheiten.

Bei der Gelegenheit sind Gattin und ich mit dem Bus 121 in die Herrenhäuser Gärten gefahren, wir kamen zeitgleich mit der Sonne an.
Im ältesten Heckentheater der Welt hatten wir damals einige Aufführungen von der Musik-Hochschule gehabt.

Hat sehr viel Atmosphäre. Auch wenn ein kalter Wind wehte. Und dunkle Wolken den Horizont einrahmten.

Mit der untergehenden Sonne fuhren wir mit der Linie 5 zum Hauptbahnhof, um dann fußläufig unser Hotel zu erreichen. Essen mussten wir ja nichts mehr.
Seltsamerweise war der ganze Bahnhof voller Leute. Überall standen sie murrend herum. Oder redeten aufgeregt mit ihren Handys.
Ein Blick auf die Anzeige-Tafel verriet die Ursache.


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Voodoo-Zauber an der Hauswand

Meine Güte, sind wir alle neugierig, wie die Aktion am Bahndamm ausgegangen ist!
Gattin und ich haben noch ein paar Minuten in sicherer Entfernung gewartet. Und siehe da, ein Streifenwagen fuhr vor. Von dem wüsten Voodoo-Zauber an der Hausfassade ließen sich die Beamten nicht abschrecken, aber der eine hatte die Hand am Dienstrevolver.
So muss das sein!

Dann hörte der Hund auf zu bellen, ohne dass ein Schuss gefallen wäre. Wahrscheinlich war er jetzt mit lecker Wade beschäftigt. Überraschenderweise konnte ein Beamter entkommen, er ging relativ ruhig zu seinem Dienstwagen.
Besser gesagt, er schleppte sich mit letzter Kraft auf seinen Sitz. Dann fummelte er irgendwo am Armaturenbrett herum, womöglich suchte er nach dem Morphium, das er letztens sicher gestellt hatte. Ja, die Drogen wirkten, mit federnden Gang betrat er wieder das Gebäude.

Kurz darauf parkten zwei weitere Polizeiwagen ein. Man hatte einen Spürhund mitgebracht.
Als kurz darauf zwei Männer in Handschellen abgeführt wurden, sind Gattin und ich schnell nach Hause geradelt. Wir wollten nicht unbedingt zusammen mit der Mafia gesehen werden. Übrigens drückte der Polizist den Kopf des Delinquenten beim Einsteigen tatsächlich etwas nach unten, hatte man sich wohl vom Tatort abgeguckt.

Heute morgen bekamen wir einen Anruf.
Abgesehen von zwei Telefon-Bücher Essen und Mülheim hatte die Polizei keinen Hinweis auf den Enkeltrick gefunden.
Wohl aber original verpackte Fernseher, Navis und Fahrräder. Und gestohlene Autos. Gut getarnt unter einem Wellblech zwischen Haus und Bahndamm.

Nach dieser Aufregung werden Gattin und ich uns in die wohlverdienten Herbstferien verabschieden. Erstmal steht eine Woche Hannover an, dann Wandern mit Freunden im Ith und im Deister.
Ich weiß, - kennt niemand. Aber auf Mallorca kennst Du jeden Hügel, jede Bucht mit Namen!




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die Wohngemeinschaft von Nosferatu, Michael Myers, Chucky und Hannibal Lecter


Gut, - es hat einige Mails gegeben, genauer gesagt eine, mit dem Inhalt, bei dem Fahrrad würde es sich eindeutig um ein Herrenfahrrad handeln, ob ich mir die Gattin schon mal genauer angeschaut hätte.
Habe ich, - das kann ich versichern.
Die Mail hat eindeutig ein Besserwisser abgeschickt, zu NeuDeutsch ein Nerd, in der Fäkaliensprache auch Klugscheißer genannt.

Aber wäre die Wahrheit denn der Geschichte dienlich gewesen? Dass MEIN Fahrrad einen Platten hatte und ICH schieben musste und die Gattin gemütlich neben mir her radeln konnte?
Wäre das noch lustig gewesen? Mitnichten.
Fahrrad-Willi in der Frintroper Straße hat heute mein Rückrad repariert. Das Karkassengewebe ist mit einem Smart Guard aus Spezialkautschuk ausgestattet! Unplattbar! Lustig, wie jedes Gewerbe seine Spezialworte hat, um sich wichtig zu machen. Karkasse, - könnte auch ein überdachtes Boot mit Hilfsmotor sein.

Heute haben wir das richtige Haus gefunden. In Mülheim am Bahndamm. Hier könnte man sehr gut einen Hitchcock drehen. Ich weiß immer noch, was du letzten Sommer getan hast.
Laut Drehbuch hätte sich Miss Marple, also ich, nun als Haushälterin verdingen müssen. Es scheiterte nur daran, dass auf unserer Seite des Gebäudes kein Eingang zu finden war. Mr Stringer, also die Gattin, hat ja immer gewisse Vorbehalte, so kennen wir ihn aus allen Folgen der Serie.

Als dann hinter einem zerborstenem Fenster ein Zombie-Gesicht ohne Augen und Nase auftauchte, läutete ich den geordneten Rückzug ein. Um auf Mr Stringes zartes Nervenkostüm Rücksicht zu nehmen. Flankiert wurde dieses Zurückweichen von einem sehr großen Kampfhund.
Den wir zum Glück nicht sahen, aber in der Ferne hörten.

Als wir außer Sichtweite von allem war, meinte die Gattin, das Gesicht könnte einem vertrockneten Kaktus gehören.
Vom nächsten Straßenschild aus haben wir über Handy die Polizei angerufen.




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Miss Marple, also ich, und Mr Stringer, also die Gattin, waren heute schwer auf der Spur. Immer am Bahndamm lang, quer durch das Ruhrgebiet. Von Essen bis Mülheim. Drei Kilometer mit dem Fahrrad.
Gut, - wir haben beachtliche 1 Kilometer davon geschafft, dann hat das Fahrrad der Gattin den Geist aufgegeben. So nennt man es, wenn die Luft unkontrolliert aus dem Hinterrad entweicht.
Es ist schwieriger als gedacht, ein Haus von der Straße aus wieder zu erkennen, das man nur kurz vom Zug aus fotografiert hat. Aber diese Baracke ist verdächtig.
Leider hat sich Mr Stringer, meine Gattin, geweigert, mir eine Räuberleiter über den Lattenzaun zu machen. Wir hatten dann auch genug damit zu tun, ihr Fahrrad nach Hause zu schieben. Sie schob und ich kontrollierte die Verkehrs-Situation von meinem Sattel aus.



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Gimbab


Omu-Rice

Die Tochter hat Fotos ihres beruflichen Werdegangs aus Seoul im Hostel zugeschickt. Anbei also ihre Erzeugnisse aus der Küche.
Zum einen haben wir da getrockneten Seetang, gefüllt mit Reis, Eistich, Möhre, und Kochschinken. Bis dahin würde mich der Snack noch überzeugen. Des weiteren sind aber Avocado und eingelegter Rettich eingerollt. Diese zwei Zutaten versauern und versauen wahrscheinlich dieses an sich schmackhafte Gericht.

Eine andere Spezialität ist Reis mit Eierteig rundherum. Also Pfannkuchen mit Reis. Das ist so, als wenn man
Kartoffeln mit Nudeln kombinieren würde. Toll.
Auf meine Frage, wie sich der schwarze Wurm im Reis nennt, hat sie noch nicht geantwortet.




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Das geheimnisvolle Haus vom Wagon aus geknipst

Wir erinnern uns: letzten Samstag wurde die Schwiegergroßmutter von einem seltsamen Anrufer in böser Absicht angerufen.
Von der Polizei haben wir aber nichts mehr gehört. Also beschlossen Gattin und ich, die Sache selber in die Hand zu nehmen.
Wie Miss Marple mit ihrem Bekannten Mr. Stringer.
Wobei ich Miss Marple bin und die Gattin eher den Bibliothekar verkörpert.
Im historischen Dampfzug von Bochum-Dahlhausen ins Sauerland fanden wir noch zwei Plätze. Nach einigen Hin und Her kam ich endlich am Fenster zu sitzen, wo ich meinen Fotoapparat auf die Häuser am Bahndamm ausrichten konnte.
Aus nostalgischer Sicht ist der sittliche Nährwert einer historischen Eisenbahnfahrt gleich Null. Man sitzt ja nur im Wagon und sieht die Dampflok höchstens mal in einer Kurve. Und das auch nur, wenn man im letzten Wagen fährt.
Der letzte Wagen bietet noch einen weiteren Vorteil, der ätzende Rauch hat sich bereits etwas verdünnt.
Dafür hat man den Nachteil, als letzter in den Bahnhof einzulaufen, während die vorderen Anhänger schon den Bahnsteig erreicht haben.
Auf harten Lattenrost sitzt man überall.
Aber darauf kam es uns ja nicht an, wir wollten nur um 14Uhr12 das Foto machen. Um diese Uhrzeit fuhr die Lok an der Räuberhöhle vorbei, als der Anruf die Schwiegergroßmutter erreichte.
Die Gattin warf ein, dass die Lok womöglich als erstes an diesem Punkt vorbei fahren würde. Immer diese Besserwisser!
Also müsste man die Geschwindigkeit des Zuges durch die Anzahl der Anhänger teilen, minus 6 Waggons mit einer Länge von á 12 Meter.
Plus oder minus 6 mal die Pufferlänge zwischen den Waggons. Oder zwei Mal die Gesamt-Pufferlänge??? Dann das Ergebnis in Minuten umrechnen und auf die Uhrzeit draufschlagen.

Um dann wirklich sicher zu gehen, machte ich zwei Fotos.



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Gemeiner Roter-Pracht-Reitfalter

Es gab mal wieder eine E-Mail von der Tochter aus dem fernen Seoul. Mit Fotos.
Eines der Fotos hat mich bass erstaunt. Nicht weil sie es weit draußen in der Natur aufgenommen hat, obwohl sie in Südkoreas Megacity wohl genug zu sehen bekommt, nein, - sondern wegen der Einmaligkeit der Aufnahme.
Ist Dir schon mal ein derartig scharfes Abbild einer Libelle oder eines Schmetterlings gelungen, geneigter Leser? Du bist ja schon froh, wenn Du einen Storch oder im Urlaub einen Strauß halbwegs in den Sucher bekommst. Aber in einem NABU-Jahreskalender wird man Deine Fotos vergeblich neben Rotkelchen und Tagpfauenauge suchen.
Meine Fotos auch, nebenbei gesagt.
Deshalb mein gehobener Stolz auf die Tochter. Sogar die Fühler sind fein zu erkennen.
Ja, - das sind die ruhige Hand und das scharfe Auge meiner Tochter!

Gut, - es gab dann noch einer zweite E-mail. Aufgrund meiner Freude.
Der Schmetterling hat eine Flügelspannweite von 75cm. Sie brauchte den Fotoapparat nicht auf Macro einzustellen. Im Gegenteil, sie musste ein paar Schritte zurück gehen, um auch die Blüte des Orchideen-Baumes mit auf das Foto zu bannen.

Bei Kleinkindern ist dieser Rote-Pracht-Reitfalter übrigens sehr beliebt. Am längsten hatte sich ein Kind aus Gangnam im Flugsattel halten können. Man fand es erst in einem der ärmeren Stadtteile nördlich des Han-Flusses wieder. Wo man den Burschen gegen Lösegeld freikaufen musste. Aber das ist jetzt eine andere Geschichte, die ich auch nur aus dritter Hand kenne.



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Und das war heute gewesen.
Der geneigte Stammleser weiß, dass ich ein bis zweimal die Woche die neue Trasse von Borbeck nach Essen ins Büro gehe. Oder umgekehrt. Mein Rekord liegt bei 92 Minuten, das nur mal so nebenbei.
Manchmal laufe ich aber auch die schöne Strecke durchs Nöggerath-Tal gen Frohnhausen.
Es geht nur durchs Grüne, von Borbeck-Central-Busbahnhof (zwei Haltestellen) über die Wendeltreppe hoch über zwei Friedhöfe, an Schrebergärten vorbei, einem Hundetruppenplatz und dann durch das Nöggerath-Tal.
Dann hoch in die S-Bahn-Station. Im Ganzen muss ich nur zwei Straßen queren.

Heute wollte ich mal eine neue Streckenführung ausprobieren. Also nicht links am Bahndamm lang nach Frohnhausen, sondern rechtsseitig.
Der Weg ließ sich gut an.
Terrassenfriedhof, herbstliche Farben, Stille und Natur in alle Richtungen.

Linkerhand der Bahndamm, den ich als Orientierung nutzte.
Dann irritierten mich irgendwann überwachsene Schienen. Die hatte ich so noch nie aus meiner S-Bahn gesehen. Nach zwei Stunden des Latschens irritierte mich der immer länger werdende Weg. Alles war unbekannt.
Ja, selbst die Sonne war völlig fremd, sie stand nicht auf zwei Uhr vor mir, sondern auf neun Uhr neben mir.
Ich befand mich auf dem Weg nach sonstwohin, womöglich nach Kapstadt.

Schließlich zog ich mein Handy.
Da ich es eigentlich nie verwende, war das Einschalten ein größeres Problem. Es war auch nicht förderlich, als eine fette Mahnung im Display erschien:
SIE HABEN NOCH EINEN VERSUCH, DANN IST DIESES HANDY UNBRAUCHBAR!
Und schon fing ich an zu schwitzen. Ich hatte mir extra eine kleine Geschichte für die PIN-Zahl ausgedacht: Ein Schneeman überrollt zwei dicke Männer. Das wäre 8055!
Oder war es die Zahl 0558? Ein Loch verschlingt zwei dicke Männer und einen Schneemann? - Nein, das war unwahrscheinlich, das wäre ja schon eine Schlucht gewesen.
Also war vielleicht folgende Geschichte die richtige:
Zwei dicke Männer pinkeln ein Loch in den Schneemann: 5508 ??
Ich hatte nur noch einen Versuch! Welche Zahlenkombinationen hatte ich bei den ersten zwei Versuchen vergeudet?

Endlich hatte ich Edelmeyer dran. Der saß bequem im Büro am Rechner.
Mithilfe von Google-Maps dirigierte er mich dann stundenlang durch ganz Mülheim und Essen ins Büro.
Nun rennt er durch alle Büros und erzählt, wie er mir das Leben gerettet hätte.
Dabei wäre ich in Kapstadt auch ganz gut zurecht gekommen!



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Ich mit Uhrenkopf Bahnhof Borbeck

Der Borbecker an sich IV
oder
Eine Wäscheleine quer durch die S9

Inzwischen kennen wir den gemeinen Borbecker ein wenig besser. Er ist auch dafür bekannt, dass er sein Herz auf der Zunge trägt.
Heute in meiner S9, die S-Bahnlinie, die Essen-City mit Borbeck-City verbindet.
Ein junges Mädchen quatscht ohne Rücksicht auf Verluste in ihr Handy. Leider dauert die Fahrt nur neun Minuten lang. Das ist aber auch der einzige Nachteil gegenüber der Lindenstraße. Dafür sitzt man wirklich in der ersten Reihe, hat alles in 3D und in Dolby Surround.
Gerade als es interessant wird, warum ihr Freund für einen simplen Glühbirnen-Austausch über zwei Stunden bei der Nachbarin verweilt, beugt sich unser wackerer Borbecker vor und fragt die junge Frau, ob sie eine Wäscheleine anbei hätte.
Die Handy-Flatrate-Quatscherin ist irritiert.
Wer soviel schmutzige Wäsche zu waschen hätte, müsste doch eine lange Wäscheleine anbei haben!



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