Monument in Remembrance of the Korean War 1950




Natürlich kann man jedem Krieg auch seine positiven Seiten abgewinnen. Was wäre die Menschheit ohne Raketen oder Teflonpfannen, die ohne Krieg nie erfunden worden wären. Undenkbar ein Leben ohne Dechiffrier-Maschine. Und denken wir an die endlos vielen Kino-Filme. Wie Stalingrad, Steiner - das Eiserne Kreuz oder Die Brücke!
Tochter hat heute Fotos vom Korean War Memorial in Seoul zugeschickt, ein Freiluft-Museum für Panzer und Kriegsschiffe.
Ja, - der Leser ahnt es schon, dieser Beitrag wird nicht lustig.
Ich hasse Kriege, um das klar festzustellen.
Ich bin sogar der Meinung, dass noch die zweite Generation nach einem Krieg Probleme mit diesem hat. Mag ja alles schön wieder aufgebaut sein, aber bestimmte Verhaltensweisen der Eltern sind auf traumatische Erlebnisse während des Krieges zurück zu führen. Auch wenn sie damals kleine Kinder waren. Es reicht ja schon, wenn der ältere Bruder nicht mehr heim kam. Oder wenn sie zu irgendeinen fremden Bauern ins ferne Land geschickt worden sind. Und für ein kleines Kind sind Ostfriesland, Schwarzwald oder Bayern schon fremdes, unbekanntes Land! Manchmal waren sie für Monaten von ihren Familie getrennt.
Ich habe einige Bekannte, die gerade jetzt Probleme mit ihren (alten) Eltern haben. Weil die immer noch nicht die Erfahrungen wirklich verarbeitet haben. Es gab da keine Hilfe. Das Kriegs-Trauma blieb hinter dem Wirtschaftswunder, dem Aufschwung, hinter Schwarzbraun ist die Haselnuss und den Capri-Fischern verborgen.
Ach nein, - mein Beitrag ist heute so grau wie das Wetter draußen.



bleibe mir gewogen,
Klaus

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Green Smoothie 01


Green Smoothie 02


Green Smoothie 03

Gemeinhin kennt man mich als einen modern aufgeschlossenen Menschen. Besonders gesundheitsfördernde Ideen interessieren mich immer. So wie diese absolut neue Lebensmittel-Mode: Der Smoothie.
So neu, dass sich weder Brockhaus noch ich auf eine einheitliche Schreibregelung einigen konnten.
Man nimmt das gesunde Gemüse nicht mehr gekocht zu sich wie unsere Altvorderen, sondern roh. Und auch nicht mehr im festen Zustand, sondern verflüssigt als Astronautenkost.
Dafür haut man alles, was im Garten nicht schnell genug auf den Bäumen ist, in den Mixer.
Siehe Foto 01.
Bei diesem Feldsalat musste ich etwas Gewalt anwenden, er sträubte sich mit Händen und Füßen.
Siehe Foto 02.
Nun ist der leckere Smoothie fertig.
Siehe Foto 03.
Elegant mit dem Strohholm absaugen will nicht so recht funktionieren.
Ich werde nachher ein wenig beim Fernsehen löffeln. Oder gleich kompostieren. Man muss dem Garten auch mal eine Freude machen.
Der Gattin habe ich schon mal keine Freude gemacht. Bei jedem Schritt über den Küchenboden klebte sie fest. Meine Güte, - was für eine Schweinerei! Bis in die Diele hinein.




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Deutsche Männer und die Nussknacker

Unser ehemaliger Praktikant Siegfried aus Simbabwe hat uns zum Abendessen die Ehre gegeben. Als er zum dritten Mal aus dem Wohnzimmerfenster in unseren Garten geschaut hatte, den Blick immer begleitet mit einem breiten Seufzer, habe ich die Vorhänge zugezogen. Ich weiß auch, unser Garten ist nicht so direkt mit den Herrenhäuser Gärten in Hannover zu vergleichen.
Aber es war gar nicht der Garten, der ihm so einen deprimierten Blick gab, sondern das Wetter. Damit kam er nicht klar. Immer dieser feuchte kalte Wind. Immer diese Wolkendecke, hinter der man die Sonne nur vermuten kann. Der Deutsche Herbst ist nichts für ein Kind Afrikas.
Die Gattin meinte, da solle er erstmal den Januar abwarten, da wird es dann richtig usselig.
Kein Wunder, sagte Siegfried, wenn die Deutschen ab einem bestimmten Alter keinen U-Mund mehr haben.
Besonders ältere deutsche Männer hätten ein umgekehrtes V als Mund. Die Mundwinkel ziehen sich bis zum Kinn hinunter. Wie ein Nussknacker! Er zeigte auf unseren lackierten Holz-Soldaten am Tischende.
Als wenn deutsche Männer niemals lachen würden. Deutsche Frauen auch nicht.
Er hat Recht.
Ab welchem Alter bekommt man eigentlich diese Nussknacker-Fressluke?
Gibt es da schon Untersuchungen?
Ich versuchte mich im Bild über dem Esstisch zu spiegeln. Habe ich auch diese herunter führenden Mundwinkel-Falten?





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Kochen in Seoul, Korea





Aha, - die Tochter schickt Fotos von ihrer Arbeit in Seoul. Kochen im Youth-Hostel. Erst in aller Frühe auf dem Frische-Markt einkaufen und dann wird gebrutzelt. Oder auch nicht und man lässt alles roh.
Sieht da irgendetwas lecker aus? Flößt der verbeulte Suppentopf auf dem einarmigen Gaskocher Vertrauen ein? Stellt man sich so den Sonntags-Braten vor? Liegt da hinterm Kochtopf schon ein ehemaliger Gast langgestreckt auf der Bank?
Und ich bin jetzt schon gespannt auf die Ausreden der Tochter, wenn sie hier in Borbeck mal auf den hiesigen Wochenmarkt einkaufen gehen soll!



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Kohleabbau unterm Bahndamm


Nicht, dass da jetzt Neid aufkommt! Mit welchem teuren Fotoapparat ich da den Intercity so messerscharf aufgenommen habe. Mit einer Verschlusszeit von Reziprok 4000!
Nein, - der Intercity fuhr Schrittgeschwindigkeit. Und zwar mit den Schritten eines Kleinkindes, dessen längste Strecke bisher Stuhl - Tischkante - Fußboden war.
Schneller geht nicht, denn die Gleisanlage ist unterhöhlt. In der Fußgängerzone wird Erdöl abgepumpt, hier unterm Bahndamm Steinkohle. Die Stadt muss sehen, wo sie finanziell bleibt!
Es handelt sich um ein größeres Kohlelager, das man erst jetzt entdeckt hat. Gerade der Essener Hauptbahnhof wurde in WWII häufig von Fliegerbomben heimgesucht. Am 12.Dezember 1944 ist hier bei diesem Anlass ein ganzer Kohlezug verschütt gegangen. Jetzt will man alle 44 Wagons wieder ausbuddeln. Bin schon gespannt, welch schöne alte Dampflok da ans Tageslicht kommt!
Dafür ist der Bahnverkehr bis auf weiteres lahmgelegt. Intercity und ICE fahren schon mal gar nicht. Dieser Zug wurde nur für mein Foto ins Gleis geschoben. Als Deko sozusagen.




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auf Ölsuche in der City von Essen


Da sind bei mir ein paar Anfragen aus Weitweg eingetrudelt. Man hätte nirgendwo über die Ölsuche in Essens City lesen können.
Erstens ist Essen ein kleines Provinzstädtchen, das außerhalb eines Radius von 30 Kilometer kaum noch einer kennt und zweitens handelt es sich um eine Geheim-Aktion. Man will wohl nicht den Neid der Nachbarstädte (die also im Radius von 30 Kilometer liegen) unnötig erregen. (Oder deren Erdöl im Untergrund man gleich mit abpumpen will).
Da es aber gutem Brauch entspricht, Geheimnisse nicht für sich zu behalten, habe ich wieder ein paar Beweisfotos beigefügt. Die plumpe Täuschung als Riesenrad wirkt nur bei Kleinkindern, nicht aber bei
uns aufgeweckten Lesern. Wir wissen, wie Ölplattformen (Deepwater Horizon), Ölpumpen (Mickey Mouse-Heft) und brennende Öllager (Irak-Krieg) aussehen.
Unser Städtchen ist also auf dem richtigen Wege, wieder schwarze Zahlen zu schreiben.
Dann kann auch das Schlagloch auf der Bocholder Straße verfüllt werden. Oder das Loch wird ordentlich in die Tiefe erweitert. Ich wittere immer Erdöl, wenn ich hinein stolpere.




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DER LETZTE BULLE

Meine Güte, - heute war die Eisenbahnfahrt ein reines Glücksspiel. Der gute Borkener blieb ständig stehen oder fuhr gar nicht. Vielleicht kam der blutjunge Eisenbahnfahrer gerade erst von der Baumschule, oder der Diesel war nächtens von dreisten Dieben abgepumpt worden oder es lag mal wieder eine der üblichen Bomben auf der Strecke herum oder es hatte wie immer ein eingestürzter Bergwerkstollen die Schuld. Ein Außenstehender weiß das vielleicht gar nicht, aber es gibt im ganzen Ruhrpott nicht einen Tisch, der ohne Bierdeckel unterm Tischbein plan steht.

Endlich konnte ich den Essen hbf aus einem Seitenausgang verlassen.
Beinahe.
Denn da hatte sich eine fette Filmcrew aufgebaut.
Inklusive Catering.
Von dem man mir nichts anbot, im Gegenteil, nur widerwillig machte man mir den Weg frei. Auf Druck meines Ellenbogens. Und ich latschte mitten in eine FilmSzene hinein.
DER LETZTE BULLE.
Die Schauspieler erschraken, ich aber auch.
Denn der Letzte Bulle ist doch ziemlich schmächtig. Ganz anders als er im Fernsehen rüberkommt, wenn Gattin und Tochter weit nach vorne gebeugt auf dem Sofa sitzen und an seinen Lippen hängen.
Schmächtig und nicht mächtig. Ich habe die Gattin eben darauf hingewiesen, so dass sie in Zukunft besser auf eine Tiersendung von ARTE ausweicht.

Was kaum einer weiß, als Schauspieler kann man sich nur bewerben, wenn man 164cm nicht überschreitet. Stell Dich mal neben Humphrey Bogart und Du wirst erstaunt sein, wie weit Du hinunter gucken musst.
Oder hast Du schon mal im Borkener neben Rambo gestanden? Du würdest denken, der sitzt!
Oder Till Schweiger! Bei einer FilmPräsentation in unser Lichtburg (hier werden weltweit alle Filme als Premiere uraufgeführt) habe ich ihn unter den ganzen Security-Leuten gar nicht entdeckt.
Oder der Terminator. Wenn der so groß wäre wie ich, würde ich mit seinen Muskelpaketen locker 200kg wiegen! (Das schaffe ich beinahe auch so, - ohne Muskeln).

Laut protestierend verwies mich genannte Security heute des Platzes. - Ich protestierte und der Wachmann verwies. Ein Foto habe ich aber noch schnell machen können. Nachdem ich einen Passanten gefragt hatte, wie man den Fotoapparat in meinem Handy aktiviert.
Nun suche ich jemanden, der das Foto aus dem Handy raus in diesen Artikel kriegt.




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Die Haut - Choi, Sang Iek


Lüneburger Heide - Kim, Jae hyeon


Aniomalant - Kim, Hyun lee


Über den Dächern der Nacht - Song, Daria


Heute schmücke ich mich mal mit fremden Bildern. Aufgenommen hat sie die Tochter in Südkorea. Ja, sie scheint auch etwas für die Bildung zu tun. Irgendwie muss sie das Diskotheken-Versumpfen von neulich kompensieren. Man findet die Tochter also hier in der Ausstellung ASYAAF* im Historischen Bahnhof von Seoul-Jung-gu.
Welches Bild gefällt mir wohl am besten?
Richtig!
Die Lüneburger Heide! Da draußen in der Wildnis bin ich groß geworden, davon berichtet auch mein YouTube-Kanal. Nächste Woche gibt es wieder ein Kapitel aus der Glockenheide. Weit draußen, da wo nicht nur der Hund begraben ist, sondern auch der Oberförster.


*Asian Students and Young Artists Art Festival
the biggest art festival in Korea

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Man sagt, die BenzinPreise hätten sich ein wenig beruhigt. Als S-Bahnfahrer und Fußgänger bekomme ich davon ja nicht viel mit.
Es ist aber nur die Ruhe vor dem Sturm.
Bald schon wird überhaupt kein Erdöl mehr aus Übersee geliefert. Ein sicheres Indiz dafür ist die Innenstadt von Essen.
Hier wird nämlich zur Zeit eine Ölbohr-Station aufgebaut. Mitten in der City!
Wenn man hier wirklich einen großen unterirdischen Ölsee findet, werden wir bald als Ölscheichs herum laufen. Und jeder bekommt zehn Frauen zugeteilt. Wobei ich mit drei zufrieden wäre. Da habe ich den Zickenalarm besser unter Kontrolle.
Wir sind also gespannt, wie das Erdöl demnächst in Essen sprudeln wird!




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Essen-Borbeck, Schlosspark


Essen-Borbeck, Schlosspark, Rotkelchen

Wir sind wieder von unserer Weltreise quer durch Hannover zurück. Unter uns gesagt, man fährt doch nur in die Ferne, um zu erkennen, wie schön und gemütlich es zu Hause ist!
Da steht wieder die eigene Whiskey-Sorte auf dem Kühlschrank, der gute alte Auchentoshan 12 years! Da liegt in der Nacht wieder die altgediente harte Matratze unterm Rücken, da wird man beim Bäcker wieder namentlich begrüßt.
Anbei zwei Fotos von vorgestern im berühmten Schlosspark Borbeck. Mögen sie Dir über triste Herbsttage, so wie heute, hinweg helfen.
Ach übrigens, - für Touristen: der Eintritt zu unserem Schlosspark ist immer noch frei!




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SüdKorea, Seoul



Endlich wieder daheim!
Und elektronische Post ist eingetroffen! Aus Übersee! Die Tochter schreibt aus Südkorea:

어떻게?! 한국에 초코릿이 없어요!

Das heißt übersetzt in vernünftiger Schrift:
ottoge?! hanguk-e ch'ok'olisi opsoyo.

Zu Deutsch, falls Dir die Übersetzung nicht sofort zur Hand ist:
"Hilfe, in Südkorea gibt es keine Schokolade!"

Haben die da nicht. Da kann man schon mal auf Schokoladen-Turkey sein. Auf Schokoladen-Entzug. Ich
weiß nicht, wie es Dir so geht, aber ein Riegel gute Schokolade sollte es am Tag schon sein. Mit 72% Kakao-Anteil, damit man so richtig vollmundig genießen kann.
Ich habe immer einen Japp auf Schokolade, wenn ich Kaffee trinke oder Whiskey.

Sonst schreibt die Tochter, dass sie bereits in Koreanisch träumt und auch Gedichte schreiben könnte. Wenn sie wollte. Und viele interessante Leute hat sie kennen gelernt.
Einmal wäre sie erst morgens um 07:00Uhr nach einer langen Diskotheken-Odyssee nach Hause gekommen.
Gut, wenn man als Eltern immer erst danach davon erfährt. Dann, - wenn alles gut ausgegangen ist.
Aber ich habe ihr ja auch immer wieder eingebläut: niemals ein Trinkglas halbvoll herum stehen lassen!
Bevor man auf die Tanzfläche oder zum Nasepudern geht: immer austrinken! Lieber etwas zu viel Alkohol im Blut als die Spanische Fliege. Oder in diesem Fall die Koreanische.
Heimweh hat sie immer noch nicht. Nur in Bezug auf Schokolade.
Die Zeit bis zu ihrer Rückkehr zählen wir bereits in Tagen.



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Deister, Deutsches Mittelgebirge


das alte Landschulheim in Bredenbeck


Nordmannsturm

Bevor wir Niedersachsen wieder verlassen, besuchen wir heute einen guten alten Kumpel im Deister. Den Trainer, bekannt aus meiner YouTube-Lesung.
Im Bredenbeck am Deister steht auch das Landschulheim, in dem ich so manche schöne Chorfreizeit verbracht hatte. Früher gehörte diese Herberge meiner Herschelschule.
Mein Kumpel sieht dieses Gemäuer jeden Tag, wenn er mit dem Hund daran vorbei ins Gebirge zieht. Also wunderte er sich etwas über mein Gehabe um das Foto.
Kam die Sonne, oder kam sie nicht.
Wir waren also für unsere erste Brotzeit nicht weit gekommen! Eigentlich hatten wir Einbecker Urbock, Brot und Wanderwürstchen noch nicht verdient.

Gerade als die Gattinnen zu frösteln begannen, hatte die Sonne ein Einsehen und setzte das alte Landschulheim ins rechte Licht!
Als Fotojäger im Deister muss man genauso viel Glück haben wie auf großer Safari am Wasserloch in Afrika.

Dann sind wir stramm los gewandert zum Nordmannsturm. Die Sonne ist leider nicht mitgezogen. Dafür entschädigte uns das Rupp-Bräu, das nur hier ausgeschenkt wird.
Lecker.



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Nordmannsturm im Deister, Aussicht

Hannover, Schwarzer Bär


Gattin und ich sind bei mäßigen Wetter zum Schwarzen Bären gefahren. Eigentlich eine 08/15-Kreuzung, wie man sie in jeder Stadt findet.
Aber vor vierzig Jahren hatte hier meine gute HUMMEL DKW ihren Auspuff verloren. Auf einer schlecht gewarteten Weiche der städtischen ÜSTRA. (Nun gut, - vielleicht war schon vorher die eine oder andere Schraube abhanden gekommen.)
Was da für ein Funkenschweif hinter mir her stob!
Was das für ein Höllenlärm war!
Ich kam direkt aus der Sonne, siehe Foto, und alle Menschen erstarrten. Kleinkinder wurden vom Boden weggerissen, alte Ehepaare umarmten sich noch einmal, man versuchte sich in Hauseingängen zu verschanzen. Als hätte die Invasion aus dem Orion-Nebel begonnen!

Auf der anderen Seite der Ihme bin ich dann den Uferweg entlang gedonnert, vorbei am gewaltigen Ihme-Zentrum. In der Dreyer-Gasse kamen alte Leute mit erhobenen Händen aus ihren Häusern. Endlich waren die russischen Panzer eingetroffen. Wenn auch mit ein paar Jahren Verspätung.

Dann am Königsworther Platz verreckte die HUMMEL ganz und gar und ich musste bis zum Klagesmarkt schieben.
Um dieses denkwürdige Ereignis auf meinem YouTube-Kanal zu bebildern, brauchte ich wenigstens Fotos von den Schauplätzen.
Aber der Schwarze Bär sah einfach zu belanglos aus. Bis die Gattin meinte, von oben hätte man vielleicht eine bessere Sicht.

Direkt an der Ecke war ein Geschäftshaus, die Haustür ließ sich einfach öffnen. Schwupp fuhren wir nach oben.
Hier hatte sich ein Zahnarzt nieder gelassen. Ein Blick aus dem Fenster zeigte mir, dass meine plötzlichen Zahnschmerzen doch wieder verschwunden waren.
Das Fenster ging zum Hof.
Wir versuchten es mit dem Büro der Katholischen Vereinigung zur Eingliederung missbrauchter Ministranten.

Bingo!

Jetzt musste die Gattin nur den Sachbearbeiter ablenken, während ich behutsam den Kaktus aus der Fensterbank entfernte.
Das Fenster ließ sich öffnen, aber es quietschte entsetzlich.
Der Sachbearbeiter schaute auf.
- Ja, mein Mann muss mal kurz frische Luft schnappen. Es hat doch viel Überwindung gekostet, hierher zu kommen. -

Leider ist mein Fotoapparat sehr groß. Also unauffällig konnte ich ihn nicht bedienen.

- Ja, mein Mann muss sich ablenken. Er hat da so einen Fimmel. Er sieht die Welt ständig von außen. Durch den Sucher. Den Apparat hat er ständig bei sich, Tag und Nacht. Auch im Bett. Das ist seine Weise, die alten Ereignisse zu verarbeiten. Sehen Sie, es geht ihm schon besser. Aber ich glaube, heute ist noch nicht der richtige Tag. Ein anderes Mal, Auf Wiedersehen! -

Was wäre Miss Marple (in diesem Fall ich) ohne ihren (seinen) Mr Springer?




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Hannover, Ihme-Centrum

Hannover Tiergarten, Hirsch



Hannover Tiergarten, Escher-Baum


Uiii! - Da sind mir aber tolle Fotos von wilden Tieren in Freier Wildbahn gelungen!
Dafür müssen manche einen teuren, mehrwöchigen Urlaub in Südafrika buchen.

Gut, - ich habe nicht in tiefster Wildnis auf der Lauer gelegen.
Dem Hermann Löns Park schließt sich im Norden der Tiergarten an.
Ein riesiger umzäunter Wald, indem die Tiere frei herum laufen und die Menschen auf den Wegen bleiben müssen.
Darauf hatte mich nicht nur das Eingangs-Schild hingewiesen, sondern auch der Oberförster persönlich. Der direkt aus einem Busch gesprungen kam, als ich mit einem Fuß den Weg ein klein wenig verlassen hatte. Bestimmt lag da ein Hirsch-heiß-ich (ganz schnell mehrfach laut aufsagen!) auf dem Weg, dem mein Fuß ausweichen musste.
Ausweichen auf allen Vieren durchs Unterholz.

Für diese tollen Fotos hatte sich meine eingesaute Hose aber wirklich gelohnt.
Die Tierfotos brauche ich für meinen YouTube-Film, der zum Teil in der Lüneburger Heide spielt.

Übrigens bin ich mit erwähnter Anna hier öfter lustwandelt (ein Wort, das nur Spazieren-Gehen meint, sich aber besser anhört).

Die Gattin hat auch etwas durch die Gegend geknipst. Dabei ist ihr ein Escher-Baum vor die Linse gerückt. Von vorne sieht er ja relativ normal aus, von der Seite allerdings offenbart sich eine Laune der Natur. Oder die Spuren mehrerer Blitze.




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