28
Apr
2013

Wo wind meine Wähne

Blume & Biene in Schwager Martins Garten
Blume & Biene in Schwager Martins Garten/Park

Gestern Nachmittag haben wir dann doch ganz lecker gegrillt. Mit Decken über den Beinen.
Heute waren wir mal wieder bei Schwippschwager Martin in die Villa Schau-Ins-Land eingeladen. Und ich habe den Verdacht, dass wir nicht als Schweinetruppe in Bredeney angereist kamen. Denn alles hat er vor unseren Augen in seiner Großküche frisch zubereitet. Extra für uns.
Zanderfilet an Bohnengemüse. Natürlich hat er für sein Hobby einen extra Gasanschluss in seine Kochinsel legen lassen. Herd mit sechs Kochstellen aus der Gastronomie, ebenso der Dampfgarer und der eingemauerte Grill.
Vielleicht haben auch Millionäre dann und wann Lust auf Familienbindung!
Wir saßen gerade beim Nachtisch, Blaubeerkuchen mit Frischkäse und heißer Schokoladen-Puddingsoße, als seine Frau Evelyn aus der begehbaren Speisekammer gefegt kam.
Eine Spinne saß auf dem Eierlikör!
"Eine Springspinne!" schrie Evelyn, bevor sie auf der Küchenbank zusammenbrach. Sie hat eine Spinnenallergie, deshalb kann der arme Schwippschwager auch nie seinen Außengrill an der Terrasse benutzen. Selbst Kaffee und Kuchen wird nie im Garten serviert, nicht einmal im Pavillon.
Und schon hatte ich ein schlechtes Gewissen, weil ich vergessen hatte, ihn gestern zu unserer kleinen Garten-Party einzuladen. Er wäre gekommen, auch wenn nur einfache Bratwürste auf meinem Grill gelegen hätten.
Nach einer Aspirin-Tablette schleppte sich Evelyn, meine Schwipp-Schwipp-Schwägerin aus dem Zimmer, sie wollte sich kurz mal hinlegen.
"Springspinne!" sagte die Tochter kopfschüttelnd.
"Springspinne, Springspinne!" wiederholte Neffe Carl schnell hintereinander.
"Springspinne Siegrid!" erweiterte die Tochter den Satz. Auch die Gattin konnte noch ein Wort hinzufügen, sie darf das, sie ist ja die Schwester von Martin. "Springspinne Siegrid knittelt!"
Martin grinste schon wieder: "Springspinne Siegrid knittelt sieben..."
"Springspinne Siegrid knittelt sieben Knittelkittel!" führte ich den Satz ganz leise zu Ende.
Tochter und Neffe wiederholten ihn laut und immer schneller, bis die Schwiegergroßmutter laut auflachend ihr Gebiss verlor. In hohem Bogen flog es unter die Küchensitzbank. Sie selbst sank lautlos in sich zusammen und rührte sich nicht mehr.
Endlich sagte Martin, dass man eigentlich kaum schöner sterben kann.
"Ist Großmutter tot?" fragte die Tochter erschrocken.
Meine Gattin beugte sich über sie, Martin suchte nach dem Handy.
"Nafürlich win ich nich wod!" sagte die Schwiegergroßmutter und schlug ihre Augen wieder auf. "Wo wind meine Wähne?"




Bleibe mir gewogen,
Klaus

begleitendes Tagebuch zum Film ICH AN MICH. The MAKING OF.
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Klaus

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