Schwarzkopf


Heute waren wir besser ausgerüstet. Mit Steigeisen, Karabinerhaken, und Slacklines ging es in die Wand. Im Rucksack reichlich König Ludwig Dunkel und Müsliriegel. Man weiß ja nie, in welcher Gletscherspalte man die Nacht verbringen muss. Oder Nächte, je nachdem wie schnell der ADAC einen findet. Gut, - wir hatten beide nur Sandalen an, aber es sind Sicherheits-Sandalen. Sie bleiben mit Sicherheit stehen, wenn man zu sehr beschleunigt.
Und natürlich begegneten wir der obligatorischen Riesenschlange, die Gattin meinte erst, da wäre jemand schon vor uns in diesem Gebirge gewesen und hätte seine Goldkette verloren. Die Goldkette zischte aber nicht schlecht, als wir sie aus ihrem Mittags-Schläfchen aufgeweckt hatten.
Zweihundert Meter weiter, - Höhen-Meter!!!! - machten wir den Rucksack leer. Nochmal zweihundert Meter weiter hatte ich dann den gefürchteten Höhenrausch. Praktisch, dass genau an der Stelle eine Bank stand. Die uns ja schon bekannt war. Um das zu dokumentieren, haben wir unsere Buchstaben eingeritzt. Nur die ersten Buchstaben, man will ja nicht plötzlich eine Rechnung zugeschickt bekommen! 900 Meter stand auf einem Blechschild. 900 über dem Meeresspiegel Welches Meer? Oder 900 Meter über dem Grubsee? Das kam hin, denn die Sauerstoffarmut der Höhenluft machte mir sehr zu schaffen. Mit den Gedanken, wie der gelbe Hubschrauber mit dieser dünnen Luft fertig werden wollte und den Bäumen, die überall im Weg herum standen, schlief ich ein.


bleibe mir gewogen
Klaus

begleitendes Tagebuch zum Film ICH AN MICH. The MAKING OF:
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Schwarzkopf-Hüttlebachklamm