Frag nicht nach Sonnenschein!

Buckelwiesen während der Sintflut

Buckelwiesen mit Ziegen
Als wir mit unseren Fahrrädern abschoben, hing unsere Herbergsmutter am gegenüberliegenden Haus Bettlaken auf. Nach dem üblich Guadn Moagn und Vergelts Gott meinte sie, wir sollten schee zua Hause bleibn. Denn a Unwetta würde bald hernieda gehn.
Aber der bayrische Himmel erstrahlte vom Anfang bis zum Ende im schönsten preußisch Blau.
Wahrscheinlich hatte die gute Heidi schon zu lange in ihre grauen Bettlaken geschaut. Wir versicherten, nur die nächste Umgebung zu inspizieren und fuhren unserer Wege.
Mal wieder die Buckelwiesen hinauf. Das ist übrigens historisches Naturschutzgebiet, also kommen nur althergebrachte Techniken wie das Mähen mit der Sense, und das Beweiden durch Ziegenherden in Frage.
Gerade als die Brotzeit fällig war, tauchte linkerhand ein Gehöft auf, das eine Vesper versprach. Und Ziegeneis. Sehr lecker! Aber ich hatte mein Ludwig König dunkel noch nicht ganz nieder gemacht, als es sehr schnell dunkel wurde.
Auf nach Hause!
Auch wenn die verkaufstüchtige Wirtin meinte, wir sollten uns lieber im Schankraum unterstellen.
Es ging ja mehr oder weniger nur bergab!
Wir waren auf der Höhe des Alpen Caravanparks, als es los ging.
Eine Badewanne nach der anderen wurde zielsicher über unseren Köpfen entleert!
Das Wasser lief den Rücken runter, in die Kimme hinein, man konnte uns insgesamt auswringen.
Endlich lag Maria Rast am Weg, aber wir rasten vorbei. Denn die Räder hatten keinen Rücktritt, sondern Felgenbremsen und die sind bei Nässe absolut wirkungslos.
Anhand der vorbei fliegenden Bäume konnte ich unsere Geschwindigkeit abschätzen: 30km/h, 40, 50, 60km/h!
Wir brauchten unbedingt einen erhöhten Auslauf!
Schon sausten wir quer durch Krün über die einzige Kreuzung!
Hinauf auf den Schwarzkopf!
Die Leute, die sich in der Schutzhütte drängelten, starrten uns entgeistert nach. Mühelos erreichten wir auf unseren Fahrrädern das Gipfelkreuz. Ehe wir aber abspringen konnten, rollten die Räder zurück. Sie hatten ja keinen Rücktritt!
Wieder rasten wir an der Schutzhütte vorbei. Der Regenmassen ungeachtet traten die Wanderer ganz auf den Weg hinaus und guckten uns noch lange nach.
Irgendetwas musste uns ausbremsen!
Da, eine offenstehende Scheune!
Mit gestapelten LKW-Schläuchen!
Wir rasten hinein.
Ich hechtete durch vier Reifen auf einmal und landete weich. Allerdings schlitzten mich die innenliegenden Ventile der Länge nach auf. Die Gattin war nur in weiches Stroh geplumpst!
Zu dritt humpelten wir mit unseren Fahrrädern nach Hause.
bleibe mir gewogen,
Klaus
begleitendes Tagebuch zum Film ICH AN MICH. The MAKING OF:
https://www.ICHANMICH.blogspot.com
https://www.youtube.com/user/Klauswib/videos
https://www.ich-an-mich.de/
ich-an-mich(Klammeraffe)arcor.de

Buckelwiesen kurz vor der Sintflut
Klauswitte - 31. Jul, 17:40