Die schlimmste Erfindung aller Zeiten

Das schöne Eigenheim im Neubaugebiet
Viele sagen, das Handy wäre die schlimmste Erfindung aller Zeiten. - Nein, es ist die Flatrate!
Die Frau, die mir gegenüber in ihr Mobil-Phone schrie, war sichtlich im Stress. Während sie unterwegs zu einem Meeting war, werkelten in ihrem schicken Eigenheim die Handwerker. Das Gespräch dauerte wohl schon länger, denn alle anderen Reisenden hatten sich bereits weggesetzt. Frühmorgens schon diese Handy-Quatscher!
Da die Business-Tante wie zu einem Kleinkind sprach und die Worte des Gesprächspartners immer wiederholte, konnte ich den Bauanweisungen recht gut folgen.
Der Bauleiter hingegen nicht.
Anscheinend hatte er Probleme mit dem Durchbruch.
Erstmal hatte er eine tragende Wand demoliert. Das Wohnzimmer war nun direkt mit der Garage verbunden.
Ja, der Handwerker hatte das antike Sofa natürlich zur Seite geräumt.
Ein alter Mann wäre ins Wohnzimmer gekommen, um nach der Ursache des Lärms zu forschen. Der alte Vater aus der Einliegerwohnung. Es würde ihm den Umständen entsprechend schon wieder ganz gut gehen. Ja, - er wäre über das Sofa gestolpert.
Er konnte sich aber abstützen. Fernseher, am Fernseher!
Den Glastisch hingegen hatte der Handwerker selbst zertrümmert. Beim Auffangen des Plasma-Fernsehers.
Er hatte sich eben bemüht. Dabei musste er den Presslufthammer aus der Hand legen.
Nur ganz kurz.
Aber das Ding hat sich selbstständig gemacht. Dumm, wenn das Kabel so lang ist. Der Lehrling hatte noch eine ganze Kabeltrommel dran gehängt.
Jetzt war er unterwegs, den Presslufthammer wieder einzufangen. Der Lehrling war unterwegs. So ein Ding ist ja schnell. Und kräftig. Nicht der Lehrling, der Presslufthammer!
Es war schnell die Treppe hoch. Die Treppe hoch?, schrie die Frau ins Handy.
Stufe für Stufe.
Er würde nichts mehr verstehen, der Presslufthammer wäre genau über seinem Kopf angekommen.
Selbstverständlich würde er den alten Vater mit nach draußen in Sicherheit nehmen.
Wer lacht denn da, fragte die Frau entsetzt.
Nicht der Handwerker, nein, natürlich nicht. Das Lachen gehört dem Einlieger. Hätte den größten Spaß seines Lebens.
Der Presslufthammer wäre gerade mit Gardine und Übergardine von oben an ihnen vorbei geflogen.
Nein, vom Balkon ist noch mehr als die Hälfte am Haus.
Aufgesprungen.
Ja, der alte Vater war auf den Presslufthammer aufgesprungen und würde geradewegs auf das Gewächshaus zureiten.
Steckdose? Ja, - nein.
Da kommt man im Augenblick nicht dran, das Wohnzimmer liegt momentan unterm Bauschutt der oberen Etage begraben.
Es war aber nur eine 50 Meter Kabeltrommel. 50 Meter!
Die Frau rief nun einige Kraftausdrücke in das Handy, unter anderen war sie der Meinung, dass das Glashaus höchstens 15 Meter von der Terrasse entfernt stehen würde.
Eigentlich sollten die Arbeiter nur eine kleine Durchreiche zur Küche einbauen.
Aber gerade jetzt war der Hauptbahnhof Essen erreicht. Schade eigentlich.
bleibe mir gewogen,
Klaus
begleitendes Tagebuch zum Film ICH AN MICH. The MAKING OF:
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Klauswitte - 24. Jan, 14:32