17
Feb
2014

Der One-Night-Stand am Valentinstag


Der Borkener

Heute bin ich mal mit dem Borkener nach Hause gefahren. Das ist ein Regional-Express, der Essen direkt mit Borbeck verbindet. Warum er Borkener heißt und nicht Borbecker, weiß nur Rüdiger Grube allein. Gut, - der Zug fährt noch weiter, nachdem er lange in Borbeck Station gemacht hat. Aber für den Rest der Fahrt hinaus aufs flache Land bleibt der Zugführer unter sich.
Abgesehen von zwei, drei Landeiern.
Man könnte also eine Menge Geld sparen, wenn der Borkener nur zwischen Essen und Borbeck hin und her pendeln würde.
Im Borkener gibt es Großraum-Abteile, man sitzt sich mit jeweils zehn Passagieren gegenüber.
Wie immer sind alle in ihre Handys vertieft.
Dann und wann klingelt eines und man quatscht hinein.
Schräg gegenüber verteidigt sich ein junger Mann, warum er sich nach dem Valentinstag nicht mehr gemeldet hatte. Am Wochenende hätte er ein Fußballspiel gehabt.
Wo hast du Fußball gespielt, befragte ein Mädchen passgenau drei Sitze weiter ihr Handy.
Als Zuschauer natürlich, antwortet der junge Mann.
Warum er sie nicht gefragt hätte, ob sie nicht auch Borussia gegen Eintracht sehen wollte. Man hätte zusammen nach Dortmund fahren können! So käme sie sich doch ziemlich beschissen vor.
Einmal ficken, weiter schicken! - Ja, das waren ihre Worte!
Wir erschraken alle.
Und ich bemerkte noch vor dem jungen Mann, dass man hier gar kein Handy brauchte. Die Verschmähte saß im gleichen Zug! Im gleichen Abteil.
Sein Gesichtsausdruck, mit dem er nun aufblickte, war Gold wert! Meine Güte, hatte die junge Frau Temperament! Du Arsch und noch ein paar Worte dieser Machart folgten. Die Szene entschärfte sich nicht, als linkerhand ein hübsches Ding den jungen Mann fragte, ob er am Valentinstag denn nicht Busfahren gewesen wäre. Ob er die Schnalle kennen würde.
Während der junge Mann noch darüber nachdachte, ob er die Schnalle vom letzten Valentinstag her kannte, beantwortete diese die Frage mit ihrer Handtasche. Sie schlug sie ihm voll über den Kopf.
Leider hatte sie die Länge der Griffschlaufen nicht richtig berechnet, so dass sie dem dazwischen sitzenden Bankmenschen voll die Brille wegschlug. Und die Frisur wurde neu gescheitelt. Der Mann hatte die ganze Zeit versucht, sich unsichtbar zu machen, aber nun ließ er den ganzen Tages-Arbeitsfrust in der Bank heraus. Köstlich, wie er die Handtaschen-Dame zur Sau machte!
Währenddessen klatschte das hübsche Ding dem Lümmel, der am Valentinstag nicht den Bus gesteuert hatte, einen mit Schmackes ins Gesicht. Ich fand sie jetzt eigentlich noch hübscher, mit ihren roten Bäckchen und den wilden Haaren.
Sehr bedauerlich, dass ich in Borbeck aussteigen musste, ich wäre gerne noch weiter im Zug geblieben!




bleibe mir gewogen,
Klaus

begleitendes Tagebuch zum Film ICH AN MICH. The MAKING OF:
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Klaus

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