13
Mai
2013

Waschtag am Fluss


afrikanische Haustiere

Wenn die Wäsche flussaufwärts treibt,
hängt ein Krokodil im Kleid!


Diese wunderschöne alte afrikanische Bauernweisheit hat unser Praktikant Siegfried aus Simbabwe neulich zum Besten gegeben.
Heute, in der Kantine, ist ihm ein weiteres Volkslied aus seiner beschaulichen Jugendzeit eingefallen. Ja, das Heimweh macht ihm zur Zeit sehr zu schaffen. Eigentlich wollte ich ihn bei Hühner-Frikassee über sein Liebesleben aushorchen, in Hinblick auf die Tochter, aber er sprach nur über seine Kindheit am Fluss. Wenn er die Frauen am Waschtag begleitete, um der ehrenvollen Aufgabe des Krokodil-Ausrufers nachzugehen. Auf einem Hügel anbei stehend, beobachtete er Ufer, Sandbank und natürlich die braunen Fluten.
Badespaß, wie unsereiner ihn aus unzähligen Lister-Bad besuchen kennt, war ihm fremd.
Obwohl, - so toll war das Listerbad in Hannover-Vahrenwald auch nicht. Genauer betrachtet war ein Besuch dort immer schrecklich.
Die Mädchen erwarteten, dass man vom Zehner sprang, wenn man sich den Sprung von der Kanalbrücke anbei schon nicht getraut hatte.
Und im Nichtschwimmerbecken zerkratzte man sich die Füße am scharfkantigen Beton.
Und von den Pommes wurde einem immer schlecht.
Und Geld für einen Flutschefinger hatte man nicht.
Und das Handtuch rutschte immer weg, wenn die Badehose gerade bis zu den Füßen hinunter geglitten war. Und man konnte den Jungs, die mit dem Handtuch dann Fangen spielten, schlecht hinterher laufen.
Und wer bekam den Anschieß vom Bademeister wegen Erregung öffentlicher Sittengefährdung?

Siegfried hat Heimweh. Kann man ihm das verdenken bei den kalten, nassen Tagen in Deutschland? Edelmeyer hat heute sogar die Heizung im Büro aufgedreht. Blieb aber kalt, der Hausmeister hat schon alles abgestellt.


Waschtag am Fluss

Das Lied vom Waschtag am Fluss

Da kommt der Menschenhasser
er schwimmt so auf uns zu!
Hellauf spritzt rotes Wasser,
wir werfen einen Schuh.

Sein Anteil ist der Opferlohn
ein Kind, ein Schuh, eine Locke.
wir machens wie die Ahnen schon
wir opfern eine Socke!

Der Gott der Wäsche ist stets zur Stelle
man nennt ihn Clementine.
Sie kommt daher mit der nächsten Welle.
Ob als Krokodil oder Waschmaschine!


Auf den Fotos des Afrikakenners Paul sieht man Siegfrieds Haustiere und die Dorfwiese, auf der die Wäsche zum Trockenen ausgebreitet wird. Unter uns gesagt, das sieht alles sehr nach Lüneburger Heide aus. Wahrscheinlich ist Paul gar nicht weiter gekommen. Bin schon auf die Spesenabrechnung gespannt.



Bleibe mir gewogen,
Klaus

*Foto: Paul
https://www.buecher-und-bilder.de/geparde1.html

begleitendes Tagebuch zum Film ICH AN MICH. The MAKING OF.
https://www.ICHANMICH.blogspot.com
https://www.youtube.com/user/Klauswib/videos
https://www.ich-an-mich.de/

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